Obst-Sommerschnittkurs am 11. Juli
Praktische Tipps und Tricks für den erfolgreichen Obstanbau waren gefragt beim Obst-Sommerschnittkurses von Kreisfachberater Markus Breier, seinem Vorgänger Georg Unterhauser und dem Kreisverband Traunstein für Gartenkultur und Landespflege e.V. mit und bei Hans Gschirr in Lampertsham. Breier informierte und beriet eingangs zu den häufigsten Krankheiten, Schädlingen und Problemen des heurigen Obstjahres. „Läuse, Läuse, Läuse – besonders bei Zwetschgen. Die Bäume waren so gestresst, dass sie trotz guten Blühwetters im Nachgang vieles abgeworfen haben.“ Bei Kirschen stehen Schrotschusskrankheit und Sprühflecken nach zwei trockenen Jahren wieder im Mittelpunkt. „Schuld ist der nasse Mai, da mag die Kirsche wenig Regen.“ Auch Pilzerkrankungen wie Schorf und Marssonina bei Apfel oder Blattbräune bei Quitten treten dieses Jahr recht häufig auf. Andererseits sei wegen gleichmäßigem Wechsel von Regen und Sonne ein sehr gutes Wachstumsjahr im Garten. Man könne halt nicht alles haben.
Die gut 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkundeten dann in zwei Gruppen den vielfältigen Garten von Familie Gschirr. Detailfragen zum Sommerriss bei Halb- und Hochstamm, zum Kirschenanbau, zu Sommer- und Herbsthimbeeren, zum frei stehenden Apfelspalier, dem richtigen Schnitt am Birnenspalier und die sommerliche Pflege bei Tafeltrauben standen ebenso auf dem Programm wie Tipps zur Düngung. „Von nichts kommt nichts, aber zu viel ist auch nicht gut.“, fasste Hans Gschirr zusammen. Ihm liegt auch die Pflege der empfindlichen Aprikosen und Pfirsiche sehr am Herz. Sie gehören bei uns nur an die geschützte Hauswand und es ist im Frühjahr immer ein Zittern zur Blütezeit. „Eine Nacht mit Frost – und alles ist vorbei.“ Alle Bäume und Spaliere pflegt Gschirr seit Jahrzehnten mit großer Leidenschaft. Einzige Ausnahme die Sauerkirsche: „Die pflegt meine Frau, die ist mir zu sauer!“
Im letzten Teil stand die Wühlmaus im Fokus. Georg Unterhauser stellte verschiedene Wühlmausfallen vor. „Der schlimmste Feind im Obstgarten ist und bleibt die Wühlmaus. Was nützt alle Pflege, wenn die Maus in Kürze alles kaputt beißt?!“ Er gab Tipps zur richtigen Handhabung mit Vor- und Nachteilen der Fallen, damit sich der Fang-Erfolg bald einstellen möge.
Teilnehmer wie Referenten waren sich zum Abschluss einig, dass der Kurs im kommenden Sommer wieder angeboten wird.