Empfehlenswerte Obstsorten
Empfehlenswertes Baum- und Beerenobst
Obst ist wertvoll, gesund und macht Freude – besonders aus dem eigenen Garten. Wer bei der Sortenwahl auf Robustheit und Widerstandsfähigkeit achtet und einen passenden Standort wählt, kann auf Pflanzenschutzmaßnahmen verzichten.
Es gilt wie eh und je: die einzig ideale Sorte gibt es nicht. Jede Sorte ist ein Kompromiss und es gilt für sich den besten zu finden. Die nachfolgenden Listen beim Baum- und Beerenobst geben hier einen Überblick der empfehlenswerten Obstsorten für die Region.
Markus Breier,
Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Traunstein.
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Apfelsorten
Der Apfel ist unsere wichtigste Obstart. Das verdankt er seiner vielseitigen Verwendbarkeit, der guten Anbaueignung und dem gesundheitlichen Wert. Der Standort sollte ohne Spätfrostgefahr sein, der Boden tiefgründig und lehmig. Die Lagerfähigkeit ist stark von Sorte und Reifegrad abhängig.
Die Auswahl erfolgt zuerst über den Standort-Anspruch:
(1*) robuste Sorten für raue Lagen,
(1) genügsame Sorten für kühle, windige oder hohe Lagen,
(2) mittelanspruchsvolle Sorten für mittlere Höhenlagen und die meisten Gärten,
(3) anspruchsvolle Sorten für sonnige Hänge mit Kaltluftabfluss, geschützte innerörtliche Standorte oder in warmen Gärten.
Sortierung innerhalb der Gruppen nach Reifezeit.
Birnensorten
Fast alle Birnensorten benötigen zur Ausbildung einer optimalen Fruchtqualität einen warmen Standort. Die Bodenansprüche ähneln denen des Apfels, wobei die Birne wechselfeuchte oder staunasse Böden schlechter verträgt. Die meisten Birnensorten lassen sich nur wenige Wochen lagern. Vollreif und gut entwickelt sind Birnen ein himmlischer Genuss!
Die Auswahl erfolgt zuerst über den Standort-Anspruch:
(1*) robuste Sorten für raue Lagen,
(1) genügsame Sorten für kühle, windige oder hohe Lagen,
(2) mittelanspruchsvolle Sorten für mittlere Höhenlagen und die meisten Gärten,
(3) anspruchsvolle Sorten für sonnige Hänge mit Kaltluftabfluss, geschützte innerörtliche Standorte oder in warmen Gärten.
Sortierung innerhalb der Gruppen nach Reifezeit.
Quitten
Die goldenen Früchte des Herbstes mit ihrem einzigartigen, duftenden Aroma sind vielseitiger als Einige denken: Gelee, Marmelade, Quittenbrot, Senf, Chutney, Saft, Wein, Likör, Sirup, Essig und vieles mehr.
Wegen des oft hohen Ertrags reicht meist ein Exemplar im Garten.
Sortierung nach Reifezeit.
Pflaumen-Verwandte
Unter der allgemein gültigen Bezeichnung „Pflaumen“ werden Zwetschgen, Mirabellen, Renekloden und die rundlichen Pflaumen zusammengefasst. Sie unterscheiden sich in Form, Farbe und Geschmack deutlich voneinander, wobei die Grenzen fließend sind. Alle bevorzugen einen humosen, nährstoffreichen und warmen Standort. Abgesehen von Spätfrösten sind sie recht anspruchslos, belohnen aber eine gewisse Sorgfalt bei Schnitt, Bodenpflege und Düngung mit regelmäßigen Erträgen.
Sortierung innerhalb der Gruppen nach Reifezeit.
Süßkirschen
Süßkirschen sind anspruchsvoll, da sie für gesundes Wachstum einen durchlässigen, lehmhaltigen Boden mit guter Durchlüftung brauchen. Staunässe ist tödlich. Fast alle Süßkirschen sind selbstunfruchtbar, brauchen also eine zweite Sorte in der Nähe.
Da Kirschen mittlerweile massiv unter Schrotschusskrankheit (Pilzerkrankung) und Pseudomonas (Bakterienbrand) leiden, sollten sie nur an windoffenen Lagen in voller Sonne gepflanzt werden.
Sortierung nach Reifezeit.
Sauerkirschen
Wegen der geringeren Wuchsstärke passen Sauerkirschen wunderbar an ein regengeschütztes Spalier an der Hauswand, wobei es sogar die Ost- oder Nordseite sein darf – ohne zusätzliche Beschattung durch Bäume oder andere Gebäude. Ein regelmäßiger Schnitt gegen das zügige Verkahlen ist nötig – aber ohne strenge Erziehung wie bei Birnenspalieren.
Sortierung nach Reifezeit.
Aprikose & Pfirsich
Beide Arten finden bei uns ihren Platz an der Hauswand und so Schutz vor Regen. Andernfalls kämpft die Aprikose mit Schrotschusskrankheit und der Pfirsich mit der Kräuselkrankheit. Für den Boden gilt: lockerer lehm- oder lösshaltiger Boden mit ausreichender Feuchtigkeit.
Sortierung innerhalb der Gruppen nach Reifezeit.
Johannis- und Stachelbeeren
Am wohlsten fühlen sich Johannis- und Stachelbeeren auf humusreichen und gleichmäßig feuchten Gartenböden. Eine regelmäßige Mulchschicht aus Gras schützt vor Austrocknung und liefert allmählich Nährstoffe nach. So bringen die Sträucher reichen Ertrag, sind wüchsig und können Jahrzehnte alt werden.
Stämmchen brauchen zeitlebens einen Pfahl, vergreisen rasch und haben geringeren Ertrag.
Sortierung innerhalb der Gruppen nach Reifezeit.
Brombeeren
Ideal sind warme, geschützte Standorte mit humos-lehmigen Böden und gleichmäßiger Bodenfeuchte. Staunässe wird nicht vertragen. Brombeeren brauchen ein Gerüst zum Anbinden der Ranken: 2-3 Spanndrähte bis zu einer Höhe von 1,60 m.
Sortierung innerhalb der Gruppen nach Reifezeit.
Himbeeren
Die auch als „Königin der Beeren“ bezeichnete Himbeere hat ein unverwechselbares Aroma. Auf humos-lehmigen Böden mit gleichmäßiger Wasserversorgung bringt sie beste Erträge. Rasenmulch hält die Bodenfeuchtigkeit und sorgt für leichte Nachdüngung. Pro laufendem Meter sollten nicht mehr als 8-10 Ruten stehen (Reihenkultur).
Es werden zwei Sortengruppen unterschieden:
Tafeltrauben
An den Boden stellen Reben geringe Ansprüche – kalkhaltig und durchlässig sollte er sein. Die richtige Sortenwahl und ein regengeschützter Standort sind der Schlüssel zum Erfolg. Verzichten Sie auf Sorten aus dem Weinanbau (brauchen Pflanzenschutz) und pflanzen Sie keine alten Sorten, denn diese sind meist weniger robust und reichen geschmacklich nicht an die aktuellen Tafeltraubensorten heran.
Ein jährlich fachgerechter und kräftiger Schnitt ist empfohlen.
Sortierung nach Reifezeit.
Bild (v.l.n.r.): Venus, Arkadia, Muskat Bleu


























