Gartenpraxis im August


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Hitze in der ersten Monatshälfte und kühlere Nächte ab Mariae Himmelfahrt, so ist der typische August. Nachfolgend gibt Kreisfachberater Markus Breier einige Tipps rund um:

Obst & Wildobst

Gemüse & Kräuter

Rosen & Blumen

Bäume & Sträucher

Übrigens steht der Kreisfachberater jederzeit für Fragen rund um Garten und Grün zur Verfügung unter Telefon 0861 – 58 385 oder per E-Mail markus.breier@traunstein.bayern

slider obst 7Obst & Wildobst

Himbeeren richtig in Fahrt

Herbsthimbeeren haben jetzt bis in den September hinein ihren großen Auftritt. Alle 2-3 Tage werden die reifen Früchte geerntet. Sie sind fast immer madenfrei. Empfehlenswerte Sorten finden Sie im Menü unter Obst- & Wildobst => Empfehlenswerte Obstsorten.

Bei Sommerhimbeeren werden die abgetragenen Ruten bodeneben weggeschnitten. Die Jungruten fürs kommende Jahr haben dann Platz.

brombeere1Brombeeren reif ernten

Wenn sich bei Brombeeren der Fruchtansatz beim Pflücken rot färbt, sind sie reif. Ist der Ansatz weiß, schmeckt die Beere noch säuerlich. Lieber einen Tag später ernten, dann sind Aroma und Süße stärker. Sie reifen nicht nach. Für Marmelade werden alle 2-3 Tage die reifen Früchte abgesammelt und eingefroren. Ist eine ausreichende Menge beisammen, kann gekocht werden.

erdbeereErdbeeren pflanzen

Der August ist der ideale Monat, um neue Erdbeeren zu pflanzen. Um Krankheiten vorzubeugen, sollten mindestens 3 Jahre lang keine Erdbeeren auf dem Beet gestanden haben. Zur Bodengesundung gegen Fadenwürmer (Nematoden) helfen Tagetes als Vorkultur, die jetzt untergearbeitet werden. Ergänzt wird mit Kompost und der Boden gelockert. Die Jungpflanzen am besten bis Monatsmitte setzen und nur so tief, dass das Herz der Pflanze über der Erdoberfläche bleibt. Gleich mit angetrocknetem Rasenschnitt oder Heu dünn mulchen, damit die Erde gegen Hitze geschützt ist. – Die Pflanzen bilden bis in den Herbst die Knospen fürs kommende Jahr. Je kräftiger sie werden, umso besser.

Sommerschnitt bei Obstgehölzen

Kirschen, frühe Zwetschgen, Mirabellen, Pfirsiche und Aprikosen werden direkt nach der Blüte geschnitten. Das ist teils schon im Juli geschehen. Jetzt im August folgt der Sommerschnitt bei Apfel und Birne. Achtung, erst dann schneiden, wenn die Triebe nicht mehr wachsen, sondern die Endknospen dick ausgebildet sind. Entfernt werden alle für die Erziehung störenden Triebe, Wasserreiser und kranke Zweige. Am besten an leicht bedeckten Tagen schneiden, sonst bekommen die plötzlich frei gestellten Früchte Sonnenbrand.

Auch Wandspaliere werden nochmals geschnitten, um überlange Triebe zu kürzen und die unterhalb gebildeten Knospen zu stärken.

Walnuss schneiden

Der klassische Monat für den Schnitt bei der Walnuss ist der August. Jetzt „blutet“ der Baum nicht, im Gegenteil: durch den Schnitt im Sommer ist die Wundheilung viel besser als im Winter. Es gilt, möglichst keine Schnitte über 10cm Durchmesser machen, sonst haben Pilze zu lange Zeit einzudringen und sorgen langfristig für Fäulnis-Probleme. Und nicht vergessen: ein Walnussbaum lässt sich auch durch regelmäßigen Schnitt nicht klein halten. Er passt deshalb nur in große Gärten. – Etwas kleiner bleiben speziell auf Schwarznuss veredelte Walnüsse. Die Bäume werden maximal 2/3 eines normalen Nussbaums, dafür aber nur einige Jahrzehnte alt. Sie sind schwer zu bekommen.

Ernte früher Birnen und Äpfel

Der richtige Erntezeitpunkt bei Äpfel und Birnen ist dann, wenn die Grundfarbe von Grün in leichtes Gelbgrün umschlägt. Eine rote, rötliche oder orange Deckfarbe sagt nichts über den Reifezustand aus. Auch die Farbe der Kerne gilt nicht. Frühsorten sind meist nicht lange lagerfähig, sondern müssen bald gegessen oder verarbeitet werden. Das ist nichts schlechtes, denn die frühen Sorten schmecken wunderbar auf Kuchen, als Kompott und einfach so. Oder: einen schönen Korb voll bei der nächsten Feier verschenken. Geteilte Freude ist doppelte Freude!

Die Ernte erfolgt am besten am Morgen. Da sind die Früchte kühl von der Nacht und voll mit Wasser. Später nimmt der Wassergehalt ab und die Früchte schrumpeln rasch.

Kaputte Früchte entfernen

Unabhängig von der Reife sollten beschädigte, wurmige, verpilzte und kaputte Früchte beim Obst IMMER ausgepflückt und entfernt werden. So verhindern wir die Ansteckung der anderen bzw. reduzieren den Befallsdruck durch Schädlinge. – Das gilt für Apfel und Birne genauso wie für Beerenobst.

Aronia reifen lassen

Nicht zu früh ernten sollten wir die Aronia, auch Apfelbeere genannt. Erst wenn das Fruchtfleisch durchgehend dunkel ist, haben sie ausreichend Zucker und Aroma gebildet. Das kann trotz dunkler Außenschale ein paar Wochen dauern. – Der Saft ist herb, lässt sich aber – ähnlich Holunder – vielfältig verwenden.

holunderHolunder – die Sorte machts

Kulturformen des Holunders haben im Vergleich zu den wilden Sträuchern größere Beeren und auf gutem Boden einen deutlich höheren Ertrag. Im Aroma stehen sie nicht nach. Die früheste Sorte ist die nordische `Sampo´, die schon Anfang/Mitte August reift. Hinsichtlich Ertrag ungeschlagen ist die österreichische Sorte `Haschberg´, sie reift spät. Daneben gibt es weitere Sorten, die aber selten im Handel sind. – Die Früchte sind nur nach Erhitzen genießbar (bitte ohne Stiele aufkochen), auch die Kerne müssen entfernt werden. Der entstehende Saft ist gesund und lässt sich vielseitig verwenden, am häufigsten als Gelee, Likör oder gemischt als Saft.
Übrigens kann der heimische Rote Holunder (= Traubenholunder; Sambucus racemosa) genauso verwendet werden. Allerdings sind die Inhaltsstoffe nicht jedem zuträglich…

ACHTUNG! Nicht verwendet werden darf die dritte heimische Art, der Zwergholunder (Sambucus ebulus). Er wächst nicht als Strauch, sondern jedes Jahr neu aus dem Boden und macht kriechende Ausläufer. Er bleibt auch nach Erhitzen giftig.

Erste Weintrauben

Allmählich färben und reifen die ersten Weintrauben. Doch so verlockend die Farbe auch ist, wenn sie süßlich schmecken sollten sie noch mindestens 14 Tage hängen bleiben – erst dann sind Aroma und Süße maximal ausgebildet.
Gegen Vögel reicht ein Netz vor den Reben. Bitte dicht anbringen und regelmäßig kontrollieren, damit kein Vogel zu Schaden kommt. Gegen Wespen hilft das Überziehen von Gaze/Organza-Taschen über die einzelnen Trauben – mühsam, aber wirkungsvoll.

Obstgehölze nicht mehr mit Stickstoff düngen

Bekommen Obstbäume, Beerensträucher oder Spaliere ab Monatsmitte noch Stickstoff-Dünger, wachsen sie lange in den Herbst hinein und schließen die Triebe nicht richtig ab. Die Folge: Frostprobleme. Deshalb auf stickstoffhaltige Dünger (auch Kompost, Mist etc!) verzichten.

Gedüngt werden kann und soll ab Mitte August mit Kali-Dünger, zum Beispiel Patent-Kali (= Kali-Magnesia, auch in Bio zugelassen). Kali sorgt für lagerfähige Früchte, guten Geschmack und gute Frosthärte beim Holz.

Zitrus weiter gießen und düngen

Entgegen der „heimischen“ Obstgehölze brauchen Zitronen, Orangen & Co auch den August hindurch ausreichend Wasser und Dünger. Zitrus sind richtige Fresser, vor allem bei Fruchtbehang! Bitte extra Zitrus-Dünger nehmen, die wirken sauer und enthalten ausreichend Eisen.

feigeHimmlische Feigen

Auch die ersten Feigen reifen im August – egal ob im Kübel oder ausgepflanzt wie im Bild bei Taching. Letzteres geht bei uns nur an einer Südhauswand oder einem warmen, geschützten Eck. Gerade bei Feigen muss das Kleinklima optimal genutzt werden und im Winter mit Reisig vor strengen Frösten geschützt werden. Aber nicht zu gut einpacken, sonst treiben sie im Frühjahr zu früh aus.

slider obst 5Gemüse & Kräuter

Salate säen und pflanzen

Kopf- und Eissalate für die Herbsternte können Anfang des Monats noch gesät werden, danach bitte nur noch Jungpflanzen setzen. Anders bei Schnitt- und Pflcksalaten: sie dürfen auch bis Ende des Monats gesät werden. Hierzu zählen die Lollo-Klassiker oder die mittlerweile bekannten Salanova mit ihren kleineren Blättern.

Der August ist ideal für die Aussaat von Feldsalat. Er entwickelt sich durch die kühleren Nachttemperaturen besonders ab Monatsmitte gut und steht im Herbst schon zur Ernte bereit. Geschützt mit einem Vlies kann er auch über den Winter stehen oder aber bei späterer Saat im Frühbeet oder Gewächshaus den ganzen Winter über. Wichtig ist bei der Keimung eine gleichbleibende Feuchtigkeit.

Radieserl, Radi und Kohlrabi

Ab August werden Radieserl und die deren großen Verwandte gesät. Es gibt ganz verschiedene Sorten in bunten Farben. Je gleichmäßiger sie mit Wasser versorgt werden, umso milder bleiben sie. Trockenheit macht sie scharf.

Auch Kohlrabi kann wieder gepflanzt werden. Er reift in wenigen Wochen zu stattlichen Knollen. Bitte das Laub nicht wegwerfen. Gemeinsam mit der Knolle ergänzt es klassisch. Oder die Blätter ohne Stiele in Streifen geschnitten und in einer gemischten Gemüsepfanne verwenden. Der milde Kohlgeschmack passt hier hervorragend.

Tomaten – ernten und pflegen

Nicht zu früh ernten wir unsere Tomaten, sonst schmecken sie fad oder sind sehr hart. Freilich gibt es riesige Sortenunterschiede, aber im Garten sollte unser Ziel immer die voll ausgereifte, aromatische Frucht sein. Lieber etwas Geduld aufbringen.

Häufige Tomaten-Probleme im Sommer:

  • Bleiben die Früchte stellenweise hart und reifen nicht richtig, war es zu heiß. Dann hilft bei den Früchten nur Ausschneiden. Eine Schattierung der Pflanzen wäre gut. Gleiches gilt für „Grünkragen“, wenn der Stielansatz grünlich bleibt. Manche Sorten sind hier anfällig.
  • bluetenendfaeuleWird die gegenüberliegende Seite (Blütenansatzstelle) braun, ist es die Blütenendfäule, also Calcium-Mangel. Der Mangel kann absolut sein (fehlender Kalk) und wird durch das Gießen mit Regenwasser (kalkfrei!) verstärkt. Der Mangel kann aber auch relativ sein (in Relation zu wenig), weil (zu) viel Stickstoff durch Kompost, Mist, Brennnesseljauche die Pflanze stark wachsen lässt. Abhilfe schafft Gartenkalk, Algenkalk oder fein vermahlene Eierschalen. Vorsichtig oberflächlich einarbeiten oder eingießen. Manche schwören als Akutmaßnahme auf Calcium-Brause-Tabletten aus der Drogerie, andere auf flüssige Calcium-Dünger. Vorbeugend hilft regelmäßiges Gießen mit unserem kalkhaltigen Leitungswasser.
  • Besonders ab Monatsmitte steigt die Gefahr für Kraut- und Braunfäule durch kühlere Nächte und hohe Luftfeuchte. Deshalb lüften, lüften, lüften und den Boden nicht begießen. Tomaten wollen ein trocken-warmes Klima.

Paprika – grün oder rot

Um süße, rote Paprika ernten zu können, braucht es viel Geduld, sie reifen nur langsam. Wer sie grün erntet, hat insgesamt einen höheren Ertrag und stärkt durch die enthaltenen Bitterstoffe die Verdauung. Gesund sind sie auf alle Fälle und lassen sich auf dem Grill oder in der Pfanne durch scharfes Anbraten als wunderbares Gemüse zubereiten. Sie harmonieren perfekt mit sommerlichen Salaten, beim Grillen oder als kalte Antipasti.

Gurken regelmäßig ernten

Salatgurken lieben feucht-warmes Klima und brauchen für die Ernte bis zum Herbst regelmäßig Wasser und freuen sich über ergänzenden Dünger. Das gilt für die langen Schlangengurken genauso wie für die kurzen Snack-Gurken.

Einlegegurken müssen regelmäßig und relativ klein geerntet werden. Nur so bilden die Pflanzen rasch neue Früchte und tragen reichlich bis zum Herbst.

Für Senfgurken werden die Früchte eher spät und ausgereift geerntet. Die Samen werden ausgekratzt, die Gurken geschält.

zwiebelZwiebeln selbst einziehen lassen

Erst wenn die Blätter selbst umknicken und vergilben, haben Zwiebeln guter Lagereigenschaften. Deshalb nicht – wie früher – die Blätter vorher umknicken. Gleich nach der Ernte für 1-2 Tage auf dem Beet in die Sonne legen oder an einen überdachten Platz warm liegen lassen. So trocknen die Blätter und die äußerste Zwiebelhaut nach und schützen das Innere. Warm getrocknete Zwiebeln halten viele Monate, nicht abgetrocknete Zwiebeln können faulen.

kapuzinerkresse

Kapern von der Kapuzinerkresse

Reich blüht  die Kapuzinerkresse. Die einjährige Pflanze gibt es in verschiedenen Sorten. Sogar Balkone lassen sich begrünen und sind dann besonders insektenfreundlich. Hierfür eignen sich schwachwachsende Sorten wie die buntlaubige `Alaska-Mischung´.

Samen werden von allen Sorten reichlich gebildet. Solange sie noch jung und grün sind, können sie eingelegt werden – entweder süß-sauer wie Senfgurken oder salzig als Kapern-Ersatz. Die sanfte Schärfe der Kresse harmoniert wunderbar in beiden Varianten.

Sind die Samen dagegen ausgereift, können sie gesammelt und im kommenden Jahr ausgesät werden.

blaukrautHerbstgemüse nochmal düngen

Knollensellerie und Kraut brauchen weiter eine gute Düngerversorgung. Besonders Kalium ist gefragt, das sorgt für stabile Köpfe und gute Lagerfähigkeit. Durchdringendes Gießen bei Trockenheit nicht vergessen!

Kräuter säen und ernten

Petersilie kann jetzt wieder ausgesät werden – vor allem, wenn die alten Pflanzen ausgewachsen sind und blühen. Weil die Keimlinge empfindlich auf Salze und Fadenwürmer sind, am besten frische Aussaaterde oder sterilisierte eigene Erde nehmen. Hierzu einfach im Ofen oder der Mikrowelle das bisschen Erde erhitzen und abkühlen lassen.

Viele Tee-Kräuter können jetzt ein zweites Mal geerntet werden. Egal ob Melisse, Minzen, Salbei, Zitronenverbene oder andere: wir lassen den Bienen, Hummeln und Schmetterlingen ein bisschen was stehen, die Blüten sind sehr beliebt.

Winterspinat säen

Auch Spinat kann wieder gesät werden und wächst dank Wärme und Wasser für die Herbst-/Winterernte heran. Im Gewächshaus eilt es dafür noch nicht.

phaceliaGründüngung säen

Werden manche Gemüsebeete für diese Saison nicht mehr genutzt, sollte Gründüngung eingesät werden. Der Boden kann sich dabei erholen. Besonders die Klee-Arten sorgen – wie auch Lupinen oder Luzerne – durch die Knöllchenbakterien an den Wurzeln für Stickstoffeintrag in den Boden. Auch Phacelie (Bienenfreund) oder Buchweizen kommen infrage, weil sie zu fast allen anderen Gemüsekulturen die geringste Verwandtschaft haben. Bei schweren Böden hilft Ölrettich mit den tiefen Wurzeln beim Lockern. – Die Aussaat kann bis Anfang September erfolgen. Die Gründüngung friert im Winter ab und bleibt idealerweise bis ins Frühjahr stehen, bevor sie oberflächlich eingearbeitet wird.

Samenernte bei Bohnen und Erbsen

Wer Bohnen und Erbsen auch kommendes Jahr selbst anziehen möchte, lässt Schoten ausreifen und nimmt Samen. Das geht freilich nur mit samenfesten Sorten, also keinen F1-Kreuzungen aus dem Handel. Stangenbohnen und Buschbohnen lassen sich echt vermehren, sie kreuzen sich selbst bei engem Anbau der Sorten nicht. Feuerbohnen dagegen schon, hier darf nur eine Sorte entfernt von allen anderen wachsen. Erbsen befruchten sich selbst und können sortenrein bei nahem Anbau erhalten werden. In jedem Fall gilt: sortentypische und gesunde Schoten an der Pflanze ausreifen lassen, dann ernten und bei Zimmertemperatur gut nachtrocknen. Die Samen auslösen und in beschriftete Tüten füllen oder – absolut durchgetrocknet – in Schraubgläser. – Gegen den Befall mit Bohnenkäfer hilft das Einfrieren der (gut getrockneten!) Samen für 14 Tage im Gefrierschrank. Den Samen passiert nichts, aber falls Bohnenkäfer drin sind, erfrieren sie. Dann kann das Saatgut mindestens bis ins kommende Jahr gelagert werden.

slider baum 2Rosen & Blumen

Sommerstauden zurückschneiden

Die ersten Sorten bei Phlox, Sonnenbraut und anderen Sommerstauden blühen ab. Wer gleich die Blütenstände abschneidet, verhindert das Aussamen und regt zur Nachblüte an. Bei den jetzt blühenden Sorten machen wir es in ein paar Wochen.

lavendelLavendel zurückschneiden und Blüten nutzen

Um dichte, buschige und langlebige Lavendel zu erziehen, sollte Lavendel zweimal im Jahr geschnitten werden. Nach dem Frühjahrsschnitt erfolgt jetzt nach der Blüte der zweite. Ruhig kräftig und tief, der jährliche Zuwachs sollte eher gering sein. – Wer die Blüten nutzen will, hat früher geschnitten. Neben dem klassischen Duftsackerl sind Lavendelblüten vielseitig verwendbar. Schon mal ein paar Blüten im Melissentee probiert? Oder  im feinen Buttergebäck zum Tee oder Kaffee? – Für letzteres die Blüten nach Belieben in Butterplätzchenteig einkneten, dann ausrollen, ausstechen und backen. Nicht an den Blüten sparen, es geht durchs Backen viel Aroma verloren. Alternativ die normalen Butterplätzchen dünn mit Zuckerglasur bestreichen und die Blüten aufstreuen. Einfach mal ausprobieren!

Stecklinge von Balkonblumen machen

Wer seine schönsten Geranien nicht im Kasten oder als große Pflanze überwintern kann, nimmt jetzt im August Stecklinge. Sie haben bis zum Herbst schöne Wurzeln und kommen sicher über den Winter. Dasselbe gilt für mehrjährige Ziersalbei-Sorten, Fuchsien, Hängenelken, Begonien, Süßkartoffeln und viele andere. Auch die wieder „modernen“ Buntnesseln lassen sich jetzt vermehren – sie brauchen es im Winter aber wie Süßkartoffeln und Begonien um 15°C.

Am einfachsten in Vermehrungs/Pikiererde stecken und anfangs für gespannte Luft durch eine passende Haube/ Tüte oder Folie sorgen. Ein erstes Entspitzen für buschigen Wuchs kann gleich nach dem Anwachsen erfolgen, dann im Winter und zeitigen Frühjahr nochmal.

balkonblumenSommerblumen düngen

Sollen Balkonblumen und Einjährige weiter bis in den Herbst blühen, brauchen sie weiterhin einen guten Blühdünger. Das gelingt flüssig am besten. – Wer im Juli die Grunddüngung nachgelegt hat, braucht keinen Flüssigdünger. Auch die Stecklinge werden bis zur Wurzelbildung nicht gedüngt.

Bauernhortensien verwöhnen

In voller Blüte sind jetzt viele Bauernhortensien. Das sind die „klassischen“ Hortensien mit halbkugeligen Blüten, die es mittlerweile in vielen Farben gibt. Damit die blauen Hortensien wieder blau werden, brauchen sie einen sauren Boden. Auf Torf sollte hierbei verzichtet werden, um die Moore zu schützen. Wir können stattdessen regelmäßig Kaffeesatz streuen. Als Dünger wirkt der Kaffeesatz nur bedingt. Er sorgt vielmehr indirekt durchs Ansäuern für eine gute Nährstoffverfügbarkeit, besonders von Eisen und verhindert so nebenbei Chlorose (gelblich aufgehellte Blätter).

Auch Blaubeeren, Kulturheidelbeeren, Cranberries und Moorbeetpflanzen tut der Kaffeesatz gut. Sinnvolle Resteverwertung!

Rosen mit Kali-Dünger versorgen

Mit dem Rückschnitt nach der Hauptblüte haben wir die Rosen nochmals gedüngt für die Nachblüte bis in den Herbst hinein. Ab Mitte August sollte nochmal gedüngt werden, dann aber Kalium (z.B. den auch im Bio zugelassenen Patentkali = Kalimagnesia).  Kalium sorgt für stabiles Gewebe und eine gute Frosthärte. Zu spät sollte es nicht gegeben werden, weil es über die Wurzeln noch aufgenommen werden muss.

Kübelpflanzen bekommen Kali-Dünger

Auch Kübelpflanzen werden ab Mitte August Kali-betont gedüngt. So schließen sie die Triebe im Herbst gut ab und sind robuster in der Überwinterung. Bei Schmucklilien sorgt Kali gemeinsam mit kalter Überwinterung für guten Blütenansatz.

Blumenzwiebeln planen und pflanzen

Im August beginnt die Pflanzzeit für Blumenzwiebeln. Das Sortiment der herbstblühenden Krokusse, Herbstzeitlosen und winterharten Alpenveilchen ist jetzt am größten. Bei den Alpenveilchen gibt es herbstblühende, die vor dem Laubaustrieb blühen, und frühjahrsblühende, die ebenfalls im Herbst das Laub treiben, aber erst im Februar-März ihre Blüten nachschieben. Letztere duften sogar. Am besten gleich zu Beginn der Blumenzwiebelsaison nach diesen Besonderheiten Ausschau halten.

Für die weiße, stark duftende Madonnenlilie ist der August die beste Zeit zur Pflanzung. Sie muss gleich im Herbst anwachsen und einen Blattschopf bilden, sonst wird es nichts. Leider ist die wunderbare Lilie mittlerweile recht selten geworden, war früher aber fester Bestandteil in Bauern- und Klostergärten. Wenn die Madonnenlilie einmal Fuß gefasst hat, dann bleibt sie lange. Sie liebt nährstoffreiche Böden.

Etwas mehr Zeit lassen uns die Frühjahrsblüher wie Narzissen, Tulpen, Hyazinthen und Co. Sie können bis in den Oktober hinein gepflanzt werden, das Sortiment ist im September am größten.

Für die Pflanztiefe gilt im Allgemeinen: Zweimal so viel Erde über der Zwiebel/Knolle, wie sie hoch ist. Abweichungen sind auf den Infoschildern beim Kauf zu finden. – Madonnenlilien und Alpenveilchen unbedingt flach pflanzen und nur fingerbreit überdecken.

slider baum 3Bäume & Sträucher

Buchsbaumzünsler ist wieder aktiv

Anfang August und dann unregelmäßig bis in den Herbst ist der Buchsbaumzünsler wieder aktiv. Wer noch Buchs hat und weiter haben möchte, sollte wachsam sein. Viele Vögel haben angefangen, die Raupen zu suchen und zu fressen. Leider noch nicht überall und in ausreichender Zahl. Mehr Infos bietet das Merkblatt zum Buchsbaumzünsler: Suche => Buchsbaumzünsler

Eiben schneiden

Der ideale Schnittzeitpunkt für pflegeleichte Eibenhecken ist der August. Es reicht 1 Schnitt pro Jahr. Soll die Hecke extrem dicht werden, dann im Juli und September schneiden. Werden Eiben von Beginn an konsequent erzogen, lassen sich sehr schmale Hecken ziehen. Mit Zwergformen gelingen niedrige Hecken oder lassen sich Kugeln und andere Formen gestalten. Durch das ganzjährige Grün gibt  sie Struktur und Farbe auch im Winter. Eiben können viele hundert Jahre alt werden und wachsen ein- oder mehrstämmig auch als Strauch oder selten als mächtiger Baum. Sie ist – als einziger Nadelbaum – frei von Harz.

Achtung, die Eibe ist stark giftig. Es gibt männliche (stäuben den Pollen im Frühjahr) und weibliche Sorten (bilden die roten „Früchte“). Einzig ungiftig ist für uns die fleischige rote Samenschale (Arillus), sie schmeckt süßlich-fad. Der Samen darin ist ebenfalls giftig!
Vögel lieben fruchtende Eiben und fressen die Früchte unbeschadet.