Nebel und nasskaltes Wetter sind typisch für den November. Nachfolgend gibt Kreisfachberater Markus Breier einige Garten-Tipps rund um:
Obst & Wildobst
Gemüse & Kräuter
Rosen & Blumen
Bäume & Sträucher
Übrigens steht der Kreisfachberater jederzeit für Fragen rund um Garten und Grün zur Verfügung unter Telefon 0861 – 58 385 oder per E-Mail markus.breier@traunstein.bayern
Wasserleitungen rechtzeitig entleeren!
Nicht vergessen dürfen wir unsere Wasserleitungen im Außenbereich. Sie müssen vor dem Frost abgestellt und entleert sein. Hähne bleiben grundsätzlich über den Winter offen. Selbiges gilt auch für Schwengelpumpen, einige Tauchpumpen, für Wasserfässer und manche Wasserbecken. Mancher hat das schon übersehen und sein frostiges Wunder erlebt.
Obst & Wildobst
Powerfrucht Sanddorn
Zugegeben, die Ernte von Sanddorn ist eine stachelige Sache. Im Profianbau werden deshalb die fruchtbehangenen Zweige abgeschnitten, schockgefrostet und dann abgeschüttelt. Das lässt sich auch daheim umsetzen. Sanddorn ist reicht an Vitaminen. Verwendung findet er als als fruchtig-herbes Gelee, für Liköre und – seit einiger Zeit beliebt – die getrockneten Beeren als fruchtige Beigabe im Tee. Ein Löffel Honig nimmt hierbei die Säure.
Wer Sanddorn im Garten pflanzen möchte, sollte beachten, dass der Boden durchlässig und durchaus kiesig-trocken sein kann. Wurzelausläufer sind möglich, sie stabilisieren damit sogar Böschungen und Hänge. Weil es männliche und weibliche Pflanzen gibt, müssen für Früchte beide gepflanzt werden!
Zierquitten in der Küche
Nicht nur schön anzusehen sind die Früchte der Zierquitten. Nach weißen oder rosafarbenen Blüten im Frühjahr bilden die niedrigen, dornigen Sträucher meist allerhand Früchte. Sie lassen sich ausgereift wie Quitten verwenden für Marmelade, Gelee, Quittenbrot und Likör. Die beste von allen ist die Sorte `Cido´. Sie hat mehr als doppelt so viel Vitamin C wie Zitronen und ist daher auch als Nordische Zitrone bekannt.
Schlehen und Mispeln ernten
Nach den ersten richtigen Frösten ist beste Zeit für die Ernte der Schlehen und Mispeln. Erst das Auftauen nach dem Frost setzt die Enzyme in den Zellen frei, sodass die Früchte weich und aromatisch werden. Nähere Infos stehen bereits in den Gartentipps zum Oktober.
Neue Obstbäume pflanzen
Auch im November lassen sich bei offenem Boden neue Obstbäume pflanzen. Doch Achtung, wenn an derselben Stelle schon derselbe Obstbaum stand, wird es schwierig. Bodenmüdigkeit tritt auf, wenn jahrelang nicht gedüngt wurde und das Bodenleben gering ist. Dem lässt sich durch organische Düngung abhelfen. Entscheidender sind aber verbliebene Wurzeln des Altbaums, aus denen beim Zersetzen Stoffe entstehen, die den jungen Baum im Wachstum hemmen. Die sogenannte Unverträglichkeit. Besonders tritt sie bei Apfel und Birne auf. Ideal wäre ein neuer, frischer Standort. Geht das nicht, dann den Boden großzügig austauschen, zumindest aber mit frischer Erde und etwas Kompost neu herrichten für den jungen Baum. – Zum Glück bauen sich die Stoffe im Laufe der Jahre ab.
Achtung! Neu gepflanzte Bäume immer angießen, egal wie nass der Boden ist. So wird die Erde optimal an die Wurzeln gespült.
Sortenempfehlungen für den Landkreis Traunstein finden Sie hier im Menü unter:
Gartenthemen => Obst und Wildobst => Empfehlenswertes Baum- und Beerenobst
Junge Obstbäume festbinden
Neue Obstbäume müssen unbedingt – wie alle Bäume – festgebunden werden, damit bei Wind die neuen Wurzeln nicht abreißen. Das Anbinden erfolgt klassisch mit Holz-Pfosten (1-3 Stück) und Kokosstricken. Beides hält 2-3 Jahre und damit genau so lange, wie die Bäume zum Anwachsen brauchen. – Übrigens reicht es, die Bäume einen halben Meter über dem Boden festzubinden. So stehen die Wurzeln fest und können gut anwachsen, aber die Krone bewegt sich im Wind und der Baum „merkt“, dass er Stamm und Krone stabil ausbilden muss. Notwendig sind dafür am besten 3 kurze Pfosten.Die Erkenntnis ist relativ neu. Meist wird (noch) auf Augenhöhe gebunden.
Achtung! Äpfel auf schwachwachsenden Wurzel-Unterlagen (M9, M27, M26) brauchen zeitlebens einen Pfahl, sonst fallen sie um. Dafür eignen sich langlebige Hölzer wie Robinie, Eiche oder Edelkastanie. – Dagegen sind Birnen auf schwachwachsender Quittenunterlage von sich aus standstabil, genauso alle Kirschen und Pflaumen-Verwandten.
Beerenobst verpflanzen und teilen
Wer Beerenobst neu pflanzen oder verpflanzen will, kann das im November tun. Ältere Sträucher von Johannisbeeren lassen sich hierbei teilen und kräftig verjüngen. Bei Him- und Brombeeren sollte viel alte Erde dran bleiben, dann wachsen sie leichter an. Sehr lange Ruten der Brombeeren müssen aber stark eingekürzt werden und tragen im kommenden Jahr kaum.
Auch die Vermehrung mit Steckhölzern ist jetzt möglich. Dazu etwa 20cm lange mindestens bleistiftdicke Triebe schneiden, die oben knapp über einem Auge enden. Dann zu knapp 19cm in die Erde stecken (z.B. am Rande des Gemüsebeets), sodass nur das Auge knapp herausschaut. Im Frühjahr treiben sie aus und bilden bis zum Herbst verpflanzbare Jungsträucher.
Rindenpflege beim Obstbaum
Weitgehend vergessen ist die Rindenpflege bei Obstbäumen. Besonders die abstehenden Rindenschuppen, Flechten und Moose bieten allerhand Kleingetier Versteckmöglichkeiten. Sollten Sie heuer starke Probleme mit Apfelwickler, Blütenstecher und anderen Schädlingen gehabt haben, kann ein Abbürsten von Stamm und Ästen den Befall im kommenden Jahr lindern. – Andererseits überwintern auch Nützlinge direkt am Baum und Meisen wie andere Singvögel sammeln den Winter über allerhand ab. Es bleibt individuell abzuwägen. In jedem Fall sollten Nester von Blutläusen abgebürstet und entfernt werden. Sie überwintern sonst und werden immer mehr.
Der Weißanstrich von Stamm und dickeren Ästen dient vor allem dem Schutz gegen zu starke Wintersonne. Relevant ist er erst im Januar-Februar, sollte aber bei der nächsten trockenen Wetterperiode angebracht werden, damit er trocknen kann. Hierfür sollte lose Rinde vorab entfernt werden.
Leimringe kontrollieren
Ab Ende September verhindern Leimringe am Stamm, dass Frostspanner nach oben wandern. Die Falter fressen im Frühjahr die jungen Knospen an und sorgen so für Schäden. Die Ringe bleiben bis Jahresende am Baum, wir sollten sie aber regelmäßig kontrollieren.
Fruchtmumien entfernen
Wenn die Bäume sich entkleiden, fallen auf einigen verbliebene, von Monilia verschimmelte Früchte auf. Sie sollten jetzt konsequent entfernt werden, um den Pilz nicht zu stark ins nächste Jahr zu tragen. Allerspätestens beim Frühjahrsschnitt.
Lagerobst kontrollieren
Wer Obst eingelagert hat, muss regelmäßig die Früchte kontrollieren. Weil daheim keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden und die Ernährung der Bäume und Früchte nicht so konsequent überwacht wird wie im Erwerbsobstbau, kommen Lagerfäulen recht häufig vor. Verschiedene Pilze kommen hierbei infrage, die zum Verderb der Früchte führen. Deshalb regelmäßig kontrollieren und kaputte Früchte umgehend entfernen.
Winterschnitt beim Obst?
Am besten verkraften Bäume – egal welche – einen Schnitt zwischen April und September. Während dieser Wachstumszeit können die neuen Wunden sofort versorgt werden und Pilze wie Bakterien haben weniger die Chance zum Einringen. Weil aber im Winter weder Laub noch Früchte auf dem Obstbaum hängen, wir einen besseren Überblick im Baum und mehr Zeit haben, hat sich der Winterschnitt etabliert. Er eilt aber nicht bei unseren wenigen Bäumen im Garten. Deshalb lassen wir die Bäume jetzt in Ruhe und machen den fachgerechten Obstbaumschnitt im März kurz vor dem Austrieb. So haben wir immer noch einen guten Überblick im Baum und die Zeit bis zur Wundversorgung ist relativ kurz.
Auch der große 4-Tages-Kurs zum Obstschnitt findet im März statt. Der nächste Kurs ist ab Jahresende unter Terminen zu finden.
Laub von Walnuss entsorgen?
Das Laub der Walnussbäume fällt jetzt in großer Menge an, ist relativ derb und zersetzt sich nur langsam. Deshalb sollte es vom Rasen und aus den Beeten entfernt werden. Beim Zersetzen entstehen außerdem keim-hemmende Stoffe, so hält sich der Nussbaum in der Natur unliebsame Nachbarn vom Leib. Die Folge: unter einem Nussbaum wächst nichts. Deshalb wird meist empfohlen, das Nusslaub auf den Wertstoffhof zu bringen. Kleinere Mengen oder gut gemischt mit anderem Laub sind kein Problem und können im Garten verbleiben oder kompostiert werden. Für Aussaaten eignet sich dieser Kompost aber nicht.
Krankes Obstlaub
Sollte das Laub unserer Obstgehölze stark von Schorf oder anderen Pilzen befallen sein, wird es entweder entsorgt oder kann abgedeckt kompostiert werden. Je weniger Blätter im Frühjahr noch da sind, umso geringer ist der Krankheitsdruck.
Feld- und Wühlmäuse bekämpfen
Den ganzen Winter, besonders aber im Herbst und Frühjahr müssen wir den Obstgarten auf Spuren und Gänge von Feld- und Wühlmäusen kontrollieren. Sie wandern jetzt besonders gerne ein und würden im Winter stark unsere Obstgehölze schädigen. Wegfangen ist immer noch die beste Methode.
Gemüse & Kräuter
Radieserl und Radi ernten
Wer spät noch Radieserl und Radi gesät hat, sollte jetzt ernten. Fröste vertragen sie nicht gut. Übrigens lässt sich auch das Laub verwenden: der würzige Senf-Geschmack passt zu kräftigen Herbstsuppen oder als grünes Blattwerk in Gemüsepfannen.
Zuckerhut als Wintersalat einlagern
Schade wäre es, den Zuckerhut durch strengeren Frost zu verlieren, nachdem er jetzt wunderschön im Beet steht. Leichten Frost verträgt er zwar, aber Dauerfrost ist nichts. Entweder mit Wurzeln ernten, in Zeitungspapier einrollen und aufrecht stehend in Kisten im kalten Keller oder der Garage lagern; oder die Pflanzen kopfüber aufhängen (geht nur in klassischen, kalt-feuchten Kellern). Wer beides nicht hat, kann den Salat immerhin ein paar Wochen im Kühlschrank lagern – sofern der spitze Kopf nicht zu groß ist.
Wintergemüse schützen
Sollen Lauch und andere Wintergemüse noch draußen stehen, hilft ein Vlies gegen Kälte und Fallaub. So kann auch später noch geerntet werden.
Lagergemüse darf aus dem Boden und wird ungewaschen eingelagert. Das gilt für Gelberüben, Pastinaken, Petersilie, Sellerie und alle anderen Wurzelgemüse. Durch das Waschen würde die Haut verletzt, sie verderben schneller. Übrigens lässt sich vielfach auch das Laub in der Küche nutzen. Einfach ausprobieren.
Vor dem Frost sollten Endivien und Chinakohl geerntet werden. Sie können dicht stehend in Kisten bis Jahresende kühl gelagert werden. Solange kein Frost droht, dürfen sie stehen bleiben, in Frühbeet oder Gewächshaus geht es noch lange.
Auch Asia-Salate, Rukola und andere halbwegs winterharten Blattgemüse bleiben in den Beeten stehen. Sie können fortwährend geerntet werden. In Frühbeet oder Gewächshaus geht das den ganzen Winter über.
Bei Grün- und Rosenkohl beginnt jetzt die Haupternte. Sie vertragen Frost und können im Beet stehen bleiben. Sollten sie eingefroren sein, bitte in Ruhe lassen, sonst brechen sie und nehmen Schaden. Wir ernten im gefroren Zustand nur das, was wir gleich brauchen.
Keinen Schutz braucht Topinambur. Die Speicherknollen dieser winterharten Sonnenblume sitzen tief in der Erde und damit frostgeschützt. Eine Abdeckung mit Vlies hilft trotzdem, wenn leichter Schnee auf dem Beet liegt. Wir ernten nur so viel, wie wir in kurzer Zeit essen, sonst vertrocknet er rasch. – Roh erinnert Topinambur an Haselnüsse, gekocht eher an Schwarzwurzeln. Oder haben Sie schon Chips fritiert?
Meerrettich ernten
Ausgereift und richtig scharf ist jetzt Meerrettich. Mit einer Grabegabel wird der Stock gelockert und die großen Wurzelstücke herausgeholt. Kleinere können wieder eingesetzt werden. – Die Wurzeln schauen zwar nicht so perfekt aus wie im Handel, schmecken aber genauso. Für gerade Stangen bräuchte es sandige Böden und viel Handarbeit über den Sommer, sie werden mehrfach freigelegt und von Seitenwurzeln befreit.
Doch Achtung, wer einmal Meerrettich im Garten hat, wird ihn kaum mehr los. Jedes Wurzelstück wächst fleißig an.
Bodenanalyse für fachgerechte Düngung
Ab Ende Oktober ist die richtige Zeit für eine Bodenanalyse. So wissen wir, ob wir richtig düngen oder den Boden mit zu vielen Nährstoffen belasten, die sich ins Grundwasser ausschwemmen können. Hierfür pro Gartenbereich 10 mal über die Fläche verteilt etwa 30cm tief mit einem speziellen Bohrstock oder dem Spaten einstechen, etwas Erde auf der gesamten Höhe entnehmen (ohne Steine, ohne Wurzeln) und vermischen. Jeden Gartenbereich extra beproben (Gemüse oder Obst oder Stauden oder …)! Die vermischte Probe wird mit einem Begleitschreiben ans Labor versendet, das Ergebnis kommt mit Düngeempfehlung zurück. Eine Probe auf die wichtigsten Bodenwerte (Phosphor, Kali, Magnesium, Säuregrad des Bodens) kostet etwa 15€. Alle 3-5 Jahre sollte sie durchgeführt werden.
Gemüsebeete mulchen
Zum Schutz gegen Winterkälte, als Futter für Regenwürmer und Rückzugsort für Nützlinge bekommen unsere Gemüsebeete jetzt eine Mulchschicht als Decke. Hierfür eignet sich leicht verrottendes Laub, der letzte Rasenschnitt und die Reste der letzten Gemüseernten. Ergänzend etwas Gesteinsmehl als Spurennährstoffgabe und fertig. – Was im Frühjahr noch nicht verrottet ist, kommt auf den Kompost.
Ein weiterer Vorteil: Beikräuter wie Vogelmiere, Garten-Wolfmilch, Ehrenpreis und Einjähriges Rispengras haben keine Chance an milden Wintertagen zu wachsen. Sie sollten auch im Spätherbst und Winter in Schach gehalten werden.
Für das Umgraben gilt, wie im Oktober schon beschrieben:
Früher war es gängige Praxis, den Boden im Gemüsegarten tief umzugraben und bis zum Frühjahr offen liegen zu lassen. Das Lockern diente dem Aufbrechen schwerer Ton- und Lehmböden durch Frost. Diese Praxis ist überholt. Einerseits haben die Frosttage deutlich abgenommen, sodass der Effekt kaum noch genutzt werden kann. Andererseits – und viel wichtiger – wird das wertvolle Bodenleben vollkommen auf den Kopf gestellt und massiv gestört. Die mühsam gebauten Regenwurm-Gänge, die natürliche Schichtung des Bodens und das Zusammenspiel der Kleinstlebewesen sollten so gut es geht erhalten bleiben. Tiefes Umgraben bringt viel zu viel Luft in den Boden, der Humusabbau wird beschleunigt und wir erreichen auf Dauer das Gegenteil: einen humusarmen Boden mit wenig Leben. Deshalb reicht in aller Regel ein oberflächliches Lockern des Bodens für die nächste Aussaat. Kompost braucht generell nur oberflächlich etwas eingearbeitet werden. Vorbild ist die Natur: hier gibt es keinen offenen Boden! OK, fast keinen, außer an extrem trockenen oder mageren Standorten – aber dort wächst auch kein Gemüse.
Flaches Umgraben ist nur dort erforderlich, wo kranke Pflanzenteile oder viel Unkraut aus Vorsorge mit Erde überdeckt werden sollen. Sonst dürfen wir generell auf Umgraben verzichten.
Frische Kräuter in der Küche
Einige Kräuter lassen sich ganz leicht selber antreiben. Minzen treiben bereitwillig Ausläufer, die wir jetzt ausgraben und in Töpfe pflanzen. Sobald sie warm stehen, wachsen sie und lassen sich bald ernten. Auch Kopfstecklinge (5-10 cm lange Triebspitzen) lassen sich verwenden. Selbiges gilt für Zitronenmelisse.
Schnittlauch braucht für ein gutes Antreiben erst Frost. Entweder bis nach den ersten richtigen Frösten warten oder die Stöcke ausgraben, portionieren und mindestens ein paar Tage in einer Plastiktüte einfrieren. Dann in Töpfe stecken und bei ca 15 Grad hell aufstellen. Er treibt bereitwillig aus und lässt sich einige Zeit lang beernten. Dann wird er notgedrungen weggeworfen, weil das Auspflanzen im Januar-Februar schwierig wird. – Übrigens wird professionell genau so produziert. Im Feld angebaut, im Herbst gerodet und dann eingefroren, bis die Stöcke je nach Marktnachfrage allmählich aufgetaut und angetrieben werden. Deshalb können wir ganzjährig Schnittlauch im Topf kaufen.
Spargel bodeneben abschneiden
Spargel wird im Hausgarten immer beliebter. Besonders ertragreich und arbeitsarm ist Grünspargel, der nicht angehäufelt werden muss. Zur Krankheitsvorsorge wird das vergilbende Laub Ende des Monats bodeneben abgeschnitten und entsorgt. So verhindern wir die Überwinterung von Puppen der Spargelfliege und dem Spargelrostpilz.
Kaltkeimer jetzt aussäen
Waldmeister, Süßdolde, Engelwurz, Bärlauch und andere Kräuter sind sogenannte Kaltkeimer. Sie brauchen zwar nicht zwingend Frost, aber zumindest kalte Temperaturen, damit die Keimung im Anschluss einsetzt. Daher säen wir sie jetzt in Töpfe und Kisten mit lockerer, durchlässiger Anzuchterde, gießen an und stellen sie draußen an ein schattiges Platzerl. Im Frühjahr treiben sie dann bereitwillig aus.
Frühbeet und Gewächshaus putzen
Im Laufe des Sommers haben sich in Frühbeet und Gewächshaus allerhand Algen und Beläge auf der Konstruktion und den Scheiben festgesetzt. Für Winterkulturen wie Spinat oder Feldsalat zählt aber jeder Sonnenstrahl! Deshalb reinigen wir von innen wie außen mit einer weichen Bürste und dem Gartenschlauch. Spezielle Reinigungsmittel braucht es nicht. Für das Dach eignet sich ein sehr weicher Besen, dann braucht niemand auf die Leiter.
Rosen & Blumen
Rosen für den Winter vorbereiten
Der richtige Rosenschnitt erfolgt erst im zeitigen Frühjahr. Jetzt im Herbst schneiden wir nur das zurück, was im Weg ist, mit Schnee abzubrechen droht oder erkennbar krank ist. Nicht mehr, sonst haben wir keinen „Puffer“ für stärkere Winterschäden und nötige Korrekturschnitte.
Besonders empfindlich auf strenge Winterfröste sind Hochstammrosen. Hier sitzt die Veredelungsstelle am Kopf des Stammes. Früher wurden die Stämmchen umgebogen und in Bodennähe mit Reisig oder Erde eingeschlagen – allerdings ist die Gefahr groß, dass der Stamm bricht oder die Rinde einreißt. Besser ist es, die Krone samt Veredelungsstelle in Reisig oder locker in Stroh einzupacken und mit Vlies oder Jute zu umwicklen. – Aber erst gegen Jahresende, wenn die Fröste richtige kommen!
Auch Kletterrosen an der sonnigen Wand oder am freistehenden Rosenbogen sind dankbar für Reisig-Schutz gegen intensive Wintersonne. Nicht dick einpacken, der Wind soll schon noch hindurch können, aber deutlich gebremst werden. Folie ist fehl am Platz.
Angehäufelt werden Edelrosen, sonst nur Sorten, die eine mäßige Frosthärte haben. Wir sollten dies beim Kaufen nicht außer Acht lassen.
Pflanzzeit für wurzelnackte Rosen
Es ist Pflanzzeit für wurzelnackte Rosen. Wichtig ist gesunde, kräftige Pflanzware mit guten Wurzeln. Gepflanzt werden sie so tief, dass die Veredelungsstelle 5cm unter der Erdoberfläche ist. Zudem wird jede wurzelnackte Rose oben gut angehäufelt, es darf kein Trieb herausschauen, sonst können sie vertrocknen. – Erst im Frühjahr wird abgehäufelt und braucht dann (außer bei Edelrosen) nicht mehr gemacht werden. Gute Rosen-Sorten zeichnen sich auch durch gute Frosthärte aus.
Empfehlenswerte Rosensorten für den Landkreis Traunstein finden Sie im Menü unter:
Gartenthemen => Blumen & Rosen => Empfehlenswerte Rosensorten
Rasen mähen und Laub entfernen
Rasen kann jetzt nochmals gemäht werden, er sollte kurz, aber nicht unter 5cm in den Winter gehen. Selbiges gilt auch für echte Blumenwiesen. Bequem lässt sich damit auch Laub entfernen, denn Licht will der Rasen auch im Winter durchgehend haben.
Ziergräser zusammenbinden
Pampasgräser und einige Chinaschilf kommen besser über unsere nassen Winter, wenn sie im Inneren vor zu viel Niederschlag geschützt werden. Das einfachste: Zusammmenbinden! Mit einer Schnur von unten nach oben umwickelt, schauen sie aus wie bauchige Säulen und können gestalterisch das Winterbeet aufwerten. Vorhandene Wedel nicht abschneiden. Sie zieren zusätzlich – oder werden für herbstliche Dekoration verwendet.
Stauden teils stehen lassen
Stauden mit stabilen Stängeln können problemlos über den Winter stehen bleiben. Astern, Staudensonnenblumen, Chrysanthemen, Alant, Hoher Phlox, Disteln und viele weitere bieten dazu Winterfutter für Vögel wie Stieglitz, Meisen und andere. Weichlaubige Stauden wie Pfingstrosen, Funkien, Taglilien und andere schneiden wir besser zurück. Wo Schneeglöckchen und frühe Krokusse blühen werden, müssen wir den Rückschnitt abwägen oder im Januar nachholen.
Kalt- und Frostkeimer aussäen
Lauch-Arten, Veilchen, Primeln, Adonisröschen, Enziane und einige andere Stauden brauchen kalte Temperaturen, damit keimhemmende Stoffe im Samen abgebaut werden. Teils werden sie als Frostkeimer bezeichnet, doch sind es Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, die den biologischen Prozess ablaufen lassen. Wir säen sie jetzt nach Anleitung aus und stellen sie an einen schattigen Platz in den Garten. Gegen Vögel oder Mäuse hilft eine 1-2cm dicke Schicht aus grobem Kies oder Lavabruch. – Im Frühjahr keimen sie und können vereinzelt oder gepflanzt werden, wenn sie ausreichend stark sind.
Kübelpflanzen einräumen
Selbst für die robusteren Kübelpflanzen wird es nun Zeit fürs Winterquartier – egal ob Agave, Oleander, Olive, Hanfpalme oder Zitrus. Sie alle freuen sich über einen hellen Platz bei etwa 10°C. Für Schmucklilien gilt: die laubeinziehenden können dunkel stehen, die immergrünen sollten es hell haben – zur Not geht es aber auch dunkel.
Beim Einräumen wird Kaputtes und Beschädigtes abgeschnitten. Im Winterquartier brauchen die Pflanzen deutlich weniger Wasser als im Sommer. Fingerspitzengefühl ist gefragt, es sollte kein Wasser im Untersetzer stehen.
Laub als Winterschutz für Stauden
Empfindliche Stauden lassen sich sehr gut mit einer Laubschicht über den Winter bringen. Überhaupt braucht Laub aus den Beeten mit gängigen Schmuck- und Beetstauden nicht entfernt werden. Es schützt vor tiefen Wintertemperaturen und die Regenwürmer freuen sich über Winterfutter.
Was zuviel an Laub ist, kann zeitweise in einem eigenen Kompostbehälter gesammelt werden. Ganz schnell und einfach geht es mit einem großen, selbst gebogenen Korb aus Maschendraht oder dünnen Baugittern. Bleibt es darin liegen, haben wir in 1-2 Jahren lockeren, luftigen Laubkompost. Er kann als Torf-Ersatz in Blumenerden dienen.
Zimmerpflanzen
Nachdem auch wir uns mehr drinnen aufhalten, sollten wir einen Blick auf unsere Zimmerpflanzen werfen. Sie kämpfen im Winter um jeden Lichtstrahl und sind froh über einen Platz nah am Fenster. Volle Sonne am Südfenster sollten wir im Winter besonders den Sukkulenten, also wasserspeichernden Pflanzen geben. Sie strecken sich sonst unschön zum Licht.
Viele Zimmerpflanzen haben außerdem eine dicke Staubschicht auf den Blättern. Hier hilft feuchtes Abwischen bei großblättrigen Pflanzen oder gleich Abbrausen in der Badewanne oder Dusche. Achtung, Blattglanzspray vertragen nicht alle Pflanzen und es entfernt keinen Staub.
Bäume & Sträucher
Pflanzzeit für alle Gehölze
Auch der November ist Pflanzzeit für nahezu alle Gehölze. Die Baumschulen haben ein riesiges Sortiment. Wer auf der Suche nach Ideen ist, findet dort Anregungen und den passenden Baum oder Strauch.
Bei Heckenpflanzen ist die Auswahl besonders groß. Wurzelnackt sind sie jetzt besonders günstig und lassen sich leicht pflanzen. Für Schnitthecken eignen sich besonders Hainbuchen (behalten das vertrocknende Laub über den Winter), Liguster (teils wintergrün), Kornelkirsche (frühe Blüte), Feldahorn (trockenverträglich), Berberitzen (niedrige Einfassungen) und Rotbuche (verliert das Laub). Laubhecken bringen jahreszeitlichen Wechsel in den Garten. Wir brauchen im Winter keine undurchdringliche Hecke um den Garten.
Wer mehr Platz hat, pflanzt eine locker wachsende Hecke und kann bewusst an die Vögel denken. Felsenbirnen (schmecken auch uns), Sanddorn (für durchlässigen Boden, verträgt trocken), Weißdorn, Faulbaum (Futter für Raupen des Zitronenfalters), Kreuzdorn, Pfaffenhütchen, Holunder, Schneeball, Weiden (für die Bienen), Berberitze, Kornelkirsche, Liguster und dazwischen Wildrosen. In der Tiefe sollten 3m mindestens vorhanden sein. Bei noch mehr Platz können Bäume zur Baum-Hecke ergänzen.
Herbstfärber für den Garten
Oft liegt die Auswahl der Bäume und Sträucher auf der Blüte, den Früchten oder dem Wuchs. Es gibt daneben ganz hervorragende Herbst-Färber. Ahorne leuchten je nach Art und Sorte von Gelb bis Dunkelrot. Berberitzen, Hartriegel, Perückenstrauch, Baumhasel, Pfaffenhütchen, Ginkgo, Zaubernuss, Kirschen und Wasserschneeball leuchten in bunten Herbsttönen um die Wetter. Wilder Wein bringt dunkles Braunrot an die Wand und kontrastiert damit hervorragend zum immergrünen Efeu und der gelbfärbenden Kletterhortensie. Deshalb: Natur und Gärten beobachten und in Gärtnereien und Baumschulen bewusst nachfragen, damit der herbstliche Farbklang auch den eigenen Garten bereichert.
Winterblüher für den Garten
Im November beginnt die Blütezeit des stark duftenden Winter-Schneeballs. Besonders die Sorte `Dawn´ ist für ihren spätherbstlichen Blühbeginn bekannt, erst im Januar folgt `Charles Lamont´. Beide blühen bis weit ins Frühjahr und werden zwischenzeitlich nur von tieferen Frösten gebremst. Sie werden gut 2m hoch und breit, sind gut schnittverträglich und können regelmäßig verjüngt werden. Zwar ist der Winter-Schneeball nicht heimisch, dafür bringt er Blütenduft und Farbe in die dunklen Monate und hat zurecht seinen Platz in vielen Gärten.
Ein weiterer Winterblüher ist mit seinem weithin leuchtenden Gelb beliebt, der Winterjasmin. Der Name des sommergrünen Gehölzes rührt von den feinen Blättern, er duftet leider nicht. Soll der Winterjasmin nach oben gezogen werden, muss er konsequent angebunden und gestützt werden. Besser ist er zur hängenden Begrünung geeignet.
Kaum verbreitet ist die bis zu 2m hoch wachsende Mahonie `Charity´. Als stachelige Immergrüne will der Platz gut gewählt sein: ohne direkte Wintersonne und etwas geschützt vor kaltem Wind. Die dunkelgelben Blüten stehen wie eine 40cm breite Strahlenkrone über den dunklen Blättern. Oft blüht sie zweimal: im April und im November. Wenn die Bienen fleißig fliegen, bildet sie im Frühjahr blau bereifte Beeren, aus denen sich mit Apfelsaft ein dunkles, wunderbares Fruchtgelee kochten lässt.
Etwas kleinere Blütenstände bildet die Mahonien-Sorte `Winter Sun´.