Hortensienwollschildlaus treibt ihr Unwesen
Kreisfachberater Markus Breier erhält Ende Mai und im Juni immer wieder Anrufe zu weißen Flecken an Hortensien. „Das ist die Hortensienwollschildlaus“, weiß der Fachmann. Eingeschleppt wurde diese Schildlaus in den 1960ern nach Deutschland und breitet sich in den letzten Jahren deutlich stärker aus. Was jetzt auf den Blattunterseiten und an den Stängeln zu sehen ist, sind die rund 1cm langen, weißen, watte-artigen Eigelege aus denen in den nächsten Wochen jeweils bis zu 1000 junge Läuse schlüpfen. Die jungen Läuse sind nur 1mm groß, damit kaum sichtbar und sehr beweglich (crawler = Krabbler) – im Vergleich zu den älteren Läusen, die fest sitzen. Die Jungen saugen sich unerkannt an neuen Blättern und Trieben fest, wachsen auf 3-4mm Größe heran und überwintern dort. Die Absonderung von Honigtau (zuckerhaltiger Pflanzensaft) führt zu klebrigen Blättern und lässt schwärzliche Rußtaupilze wachsen. „Nur bei starkem Befall lässt die Hortensie viele Blätter fallen und wird geschwächt.“ Die Hortensienwollschildlaus findet sich entgegen ihres Namens nicht nur auf Hortensien, sondern auch auf Hartriegel, Ahorn, Weißdorn, Linden und anderen Laub- und Ziergehölzen in der Umgebung.
Bei sehr starkem Befall empfiehlt Breier eine Behandlung mit handelsüblichen Pflanzenschutzmitteln auf Paraffin- oder Rapsöl-Basis. Diese sollten in den nächsten Wochen eingesetzt und die Pflanzen besonders von unten tropfnass besprüht werden. Meist muss 2-3 mal behandelt werden, um alle Läuse zu erfassen. Gelegentlich fressen auch die Larven von Marienkäfern und Florfliegen die Eigelege, deshalb bitte erst auf diese Nützlinge kontrollieren.
Besser als die Bekämpfung jetzt im Sommer ist aber eine Spritzung mit den ölhaltigen Mitteln im kommenden Frühjahr direkt vor dem Austrieb, um die überwinterten Läuse an der nächsten Vermehrung zu hindern. Breiers Tipp: „Jetzt schon in den Kalender schreiben.“ Wer seine Hortensien zudem mit organischem Dünger und Wasser versorgt, stärkt und kräftigt sie schon jetzt für eine reiche Blüte im kommenden Jahr.
Pressemitteilung Landratsamt Traunstein, 04.07.2019