Jugendleiter-Versammlung am 14. November in Palling
Amsel, Drossel, Fink und Star – welche Vögel sind noch da?
Ganz unter dem Motto: „Heimische Vogelwelt erleben und entdecken“ stand die diesjährige Herbstversammlung der Jugendleiterinnen und Jugendleiter der Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis Traunstein zu der Kreisverband Traunstein für Gartenkultur und Landespflege e.V. nach Palling geladen hatte.
Die Kreisjugendbeauftragte, Maria Zehentner, eröffnete den Abend mit Worten des Dankes an die Jugendleiter/innen. Sie lobte deren wertvolle Arbeit, mit der die Ehrenamtlichen die eigene Begeisterung für Natur und Garten, an die Kinder weitergeben. Im Jahresrückblick zeigte Zehentner, was im Kreisverband Traunstein für die Jugendleitungen alles geboten und bei welchen Veranstaltungen die Jugend des Kreisverbandes vertreten war. So veranstaltete der Kreisverband neben zwei Jugendversammlungen einen Aktivtag im Freien mit Dr. Ute Künkele bei der Biberschwell. Hier konnten die Jugendleitungen viele Anregungen und Ideen für künftige Gruppenstunden sammeln. Die Jugend des Kreisverbandes war in diesem Jahr beim Tag der offenen Gartentür in Schönram und am Apfelmarkt jeweils mit einem Kinder- und Jugendprogramm vertreten. Dabei reichte das Angebot von Bastelaktionen über Spiele bis hin zu Quizboxen, bei denen die Kinder mit Murmeln herausfinden konnten, welche Antwort die richtige war.
Wie die Jugendleiter/innen die heimische Vogelwelt mit Kindern erleben können, erfuhren sie in einem unterhaltsamen und inspirierenden Vortrag der Jugendsprecherin, Doreen Maierhofer.
So zeigte sie, wie man die Kinder zu Beginn der Gruppenstunde mit Spiel und Spaß auf das Thema Vögel vorbereiten kann. Da Maierhofer selbst erfolgreich im Gartenbauverein Otting die „Wilden Blumen“ leitet, sind ihre Vorträge immer sehr praxisnah und die Tipps meistens schon in der eigenen Kindergruppe erprobt. Dies zeigte sich vor allem beim Thema „Vogelfutter aus eigener Herstellung“, hier gab sie wertvolle Tipps, welches Fett und welche Körner am besten zu verarbeiten sind. So erklärte sie, dass das Auskochen von Rinder- und Hammeltalg, meistens unangenehm riecht und für die Kinder schwerer zu verarbeiten ist, aber das nachhaltigste Fett wäre. Hingegen das nicht regionale Kokosfett alleine durch die Handwärme verarbeitet werden kann. Bei den Körnern sollte man bedenken, welche Vögel am liebsten Weich- oder Körnerfutter fressen und welche Allesfresser sind. Wichtig war ihr auch, dass stets hochwertige und Ambrosia-freie Körner und Saaten gekauft werden. Passend dazu gab es natürlich auch das richtige Mischverhältnis für die Herstellung. Die Form und Art der Vogelfutterspender und -häuschen sind laut Maierhofer auch ein wichtiger Faktor. Meisenknödel mit Netz sind nicht nachhaltig und auch für die Vögel nicht ganz ungefährlich. Die Upcycling-Idee mit einer Futterstelle aus Milchtüten sei zwar hingegen nachhaltig, durch die Zerstörung der Tütenschichten leider nicht mehr wetterfest. Bei allem sollte im Vordergrund stehen, dass die Futterstelle nicht unbedingt für das menschliche Auge schön sein muss, sondern vor allem praktikabel und sicher für die Vögel. Auch müssten die Futterplätze immer sauber gehalten werden, da es sonst zu Krankheiten unter den Vögeln kommen könne. Da bei Kindern das Basteln immer ein wichtiger Bestandteil ist, gab sie auch viele Anregungen und Bastelideen mit auf den Weg. Sie zeigte auch, wie man mit Kindern wunderbare Nistplätze und Vogeltränken herstellen kann. Vor allem die Vogeltränken wären bei den mittlerweile langen Trockenperioden immer wichtiger. Untermalt wurde der Vortrag mit vielen aus Maierhofers eigenem Garten. Dadurch lernten die Teilnehmer einige neue Vogelarten kennen, wie beispielsweise Dorngrasmücke oder Wendehals, daneben bekanntere wie Dompfaff, Goldammer und Grünfink. Wichtigster Tenor ihres Vortrags war, dass man den Kindern vermitteln muss, dass die natürlichen Futterquellen und Nistplätze immer noch am besten für die Vögel sind. Ein Garten mit vielen natürlichen Futterpflanzen sei hier die beste Basis.
In der Pause war dann genügend Zeit, um einander auszutauschen oder am beliebten Büchertisch zu schmökern. Hier stellt die Jugendleitung immer viele Bücher zur Inspiration und Ansicht zur Verfügung.
Nach der Pause gab es den mittlerweile schon heiß erwarteten und legendären Basteltipp. Hierbei durften die Jugendleiter/innen unter Anleitung der Jugendsprecherinnen Vögel aus Wolle basteln. Durch den Basteltipp lernen die Jugendleiter/innen nicht nur eine neue Idee kennen, sondern können diese dann auch gleich selbst in der Praxis besser umsetzen.
Am Schluss wurden noch drei tolle Bücher, natürlich zum Thema Vögel, an die anwesenden Jugendleiter/innen verlost. Alle waren sich einig, dass dies eine gelungene und inspirierende Veranstaltung war und bald schon der Gartlernachwuchs im Landkreis fleißig die heimische Vogelwelt erkunden und erleben wird.
Bericht: Birgit Furtner, Jugendsprecherin