Physalis, die Andenbeere
Im Geschäft gibt es das ganze Jahr Andenbeeren als Früchte zu kaufen. Meist werden sie zur Dekoration oder zum Naschen verwendet. – Doch selber anbauen? Das geht auch bei uns!
Die Andenbeere wird auch Andenkirsche oder Kapstachelbeere genannt, hat aber mit Kirschen oder Stachelbeeren botanisch nichts zu tun. Sie ist ein Nachtschattengewächs, das – wie die Kartoffel – aus der südamerikanischen Andenregion stammt. Der botanische Name Physalis peruviana deutet auf die Heimat.
In den Lampions sitzen die orangefarbenen, kirschgroßen Früchte mit süß-säuerlichem, fruchtigem Geschmack und erinnern an Kiwi, Stachelbeere und Erdbeere. Die Pflanze selbst ist mehrjährig, verträgt aber keinen Frost.
Obwohl sie als Obst verwendet werden, zählen sie wegen der einjährigen Kultur – botanisch gesehen – zum Fruchtgemüse.
Physalis anbauen
Es gibt im Handel eine Hand voll Sorten, die sich vor allem in der Fruchtgröße unterscheiden. Für den Anbau daheim reichen uns Früchte aus dem Geschäft. Wir entnehmen einige der vielen kleinen, hellbraunen Samen aus der größten Frucht. Die Samen werden im Februar, spätestens März in Töpfe mit Aussaaterde gesät und zimmerwarm aufgestellt. Ideal sind 18-20°C. – Wenn die Sämlinge kräftig genug sind, werden sie einzeln in Töpfe pikiert.
Nach draußen dürfen sie erst nach den Eisheiligen ab Mitte Mai. Je sonniger der Standort, umso besser. Auch Kübel eignen sich, wenn sie mindestens 20 Liter haben. Die Erde/ der Boden sollte locker und humusreich sein. Etwas Kompost und Schafwolle sorgen für optimale Nährstoffversorgung. Die Pflanzen werden an die 2 m hoch und brauchen ein paar stützende Stäbe. Nach ein paar Wochen kommen die hellgelben Blüten.
Mit ersten Früchten können wir ab Mitte August rechnen. Da die Pflanzen frostempfindlich sind, werden sie bei uns einjährig kultiviert. Besser ist: im Herbst ausgraben bzw. Kübel reinholen, (ggf. kräftig zurückschneiden) und hell bei mindestens 10°C überwintern. Im zweiten Jahr ist die Pflanze kräftiger, blüht früher und der Ertrag ist deutlich höher.
Reif sind die Früchte, wenn der grüne Kelch (Lampion) hellbraun und trocken wird. Die Beere ist dann gelblich. Bitte mit Lampion ernten, dann hält sich die Frucht einige Tage.
Reife Früchte eignen sie sich neben dem puren Genuss auch für Obstkuchen, Obstsalate oder bei größerer Menge für eine hervorragende Marmelade. Sie enthalten viel Vitamin C und Provitamin A. Ein wahrhaft gesunder Genuss aus dem Garten!
Autor und Bilder: Markus Breier