Der Weihnachtsstern…


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Der schönste aller Sterne

So lässt sich der Weihnachtsstern vom botanischen Namen übersetzen, denn Euphorbia pulcherrima heißt nichts anderes als „die Schönste aller Wolfsmilchgewächse“ und beschreibt damit die sternförmige Erscheinung sehr treffend. Weitere Namen sind Poinsettie, Christstern oder Adventsstern und zeigen somit die Blütezeit zum Jahresende.

Was wir als „Blüten“ wahrnehmen sind in Wirklichkeit nur farbige Blätter, sogenannte Hochblätter (botanisch Brakteen) und lenken die Aufmerksamkeit auf die eigentlichen Blüte hin – klein und Gelb in der Mitte der farbigen Sterne. Aus den ursprünglich roten Hochblättern haben die Züchter eine große Farbpalette entwickelt: Weiß, Creme, Rosa, Weinrot oder gar gesprenkelt, mehrfarbig oder gefüllt blühend. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Nur Vorsicht vor Glitzer, der ist garantiert nicht natürlich.
Die farbigen Hochblätter bilden sich in den Winter hinein mit weniger Licht und kurzen Tagen. Also eine typische Kurztagspflanze, weshalb die Gärtner bei der Anzucht ab Oktober die Gewächshäuser abdunkeln und so die Tageslängen reduzieren. Wir wollen ja pünktlich die Christsterne zum Fest!

Bei uns meist nur als Winter-Wegwerf-Pflanze angesehen, wäre der Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckte Mittelamerikaner eigentlich ein immergrüner, mehrjähriger Strauch. Als Garten-Zierpflanze findet er so in subtropischen und tropischen Ländern häufig Verwendung. Als Zimmerpflanze etablierte sich die Poinsettie bei uns erst ab den 1950ern mit warmen Wohnungen und im allgemeinen Wirtschaftsaufschwung. Zugluft und Temperaturen unter 18° C behagen gar nicht und lassen die Blätter welken. Daher für den Heimtransport gut einpacken und vor kalter Winterluft geschützt aufstellen. Für lange Freude wählen wir einen sehr hellen, nicht unbedingt vollsonnigen Standort aus. Gegossen wird mit zimmerwarmem Wasser und das durchaus reichlich, besonders wenn die Heizung darunter ist. Staunässe wird aber nicht vertragen.

Vorsicht! Der für Wolfsmilchgewächse so typische Milchsaft ist auch beim Weihnachtsstern leicht giftig, kann die Haut reizen und geht schlecht aus der Kleidung. Sollte uns ein Stiel abbrechen, halten wir die Bruchstelle rasch in heißes Wasser oder flammen mit einem Feuerzeug ab. In der Vase hält er sich recht gut. Es gibt ihn manchmal sogar als Schnittblumen beim Floristen.

Tipp:

Im neuen Jahr nicht wegwerfen, sondern weiter kultivieren. Hierfür im zeitigen Frühjahr die Stängel auf je 3-4 grüne Blätter zurückschneiden, etwas größer topfen und regelmäßig düngen. Alle sechs Wochen die Triebspitzen leicht einkürzen zum besseren Verzweigen, aber maximal bis Ende August. Ideal ist ein möglichst heller Standort, muss aber nicht vollsonnig sein. Ab Oktober sorgen wir für lange Nächte von 12-14 Stunden, am einfachsten einen großen Karton darüber stellen. Streu- und Störlicht (auch Straßenlaternen) sind zu verhindern. Dann entwickelt der Weihnachtsstern die schönen farbigen Hochblätter und erfreut uns selbst gezogen zum nächsten Weihnachtsfest :-)