Die Eisheiligen kommen…


Pankraz, Servaz, Bonifaz & kalte Sophie

Pflanze nie vor der kalten Sophie, so heißt es in vielen Gartenkalendern und auf Samenpackerl. Die Eisheiligen sind auch heute noch gefürchtet wegen nächtlicher Frostgefahr. Welche Tage und Heilige sind gemeint?

12. Mai, Pankratius – ein römischer Märtyrer der frühen christlichen Kirche um das Jahr 300.
13. Mai, Servatius – der Bischof von Tongern Mitte/Ende des 4. Jahrhunderts.
14. Mai, Bonifatius – der gebürtige Römer starb um das Jahr 300 in Tarsus (Türkei) als Märtyrer.
15. Mai, Sophia – eine frühchristliche Märtyrerin im 4. Jahrhundert.

spaetfrost

Frostschaden an Stauden

Meteorologisch wird der meist recht warme Mai in Mitteleuropa von kalten Wetterlagen mit Polarluft unterbrochen. Bei klaren Nächten kann Frost in Bodennähe auftreten. Gemäß der alten Regel war das Wetter erst nach den Eisheiligen frostfrei und stabil, was für den Anbau kälteempfindlicher Nutzpflanzen von besonderer Bedeutung war. Weil aber die Regel noch zur Zeit des julianischen Kalenders aufgestellt wurde und die Tage beim Wechsel 1582 zum gregorianischen Kalender nicht verschoben wurden, stimmen die alten Lostage nicht mehr. Die kalte Sophie läge heute auf dem 23. Mai.

Unabhängig von der Verschiebung sind sich die Meteorologen uneins, ob es um die Eisheiligen zu einer statistischen Häufung von Frosttagen kommt oder nicht. Fest steht, dass Frost im Mai durchaus vorkommen kann. Empfindliche Pflanzen müssen dann geschützt oder gar eingeräumt werden. Selbiges gilt für Balkonblumen. – Genau genommen ist es nicht nur nächtlicher Frost, sondern auch die Umstellung der in Gewächshäusern, auf Fensterbänken und in Frühbeeten wohlig warm herangezogenen Pflanzen an das kühlere Wetter im Freien.

Und trotzdem bleibt für uns Mitte/Ende Mai als Zeitraum im Kalender, wenn es um kälteempfindliche Pflanzen geht. Wer es vorher probiert, wird in einigen Jahren Glück haben, wer danach pflanzt, geht auf Nummer sicher.

Autor und Bild: Markus Breier